Das verborgene Ich.

vorgestellt von Laura

Bibliographische Angaben

Die Fakten zum Film:

Inhaltsangabe

Für die einen ist es ein lustvolles Spiel mit der Verkleidung, eine zeitlich begrenzte Metamorphose vom Mann zur Frau, für die anderen ein langer und häufig schmerzhafter Weg zur wahren Identität, zur äußerlichen Anpassung des Geschlechts. Während Travestie-Künstler lediglich auf der Bühne und zur Unterhaltung des Publikums in die Frauenrolle schlüpfen, tritt bei Transvestiten, die das Tragen von Frauenkleidung regelmäßig und oftmals heimlich zelebrieren, eine erotische Komponente hinzu.

Beim Nachwuchswettbewerb im Hamburger »Pulverfass«-Cabaret zeigt sich die Schwierigkeit eines gelungenen Travestie-Auftritts. Probleme, mit denen eine Gruppe von Männern, die sich auf ihren schrillen Auftritt beim traditionellen Tuntenball vorbereiten, nicht zu kämpfen hat: Bei ihnen steht lediglich Lebensfreude und Spaß am Überzeichnen der Frauenrolle im Vordergrund. Für Transsexuelle hingegen bedeutet die Verwandlung in das andere Geschlecht weitaus mehr: Es ist die optische Angleichung an das gefühlte Geschlecht, wobei die Anpassung vom Mann zur Frau statistisch häufiger auftritt als umgekehrt.

Die Betroffenen sind sich ihrer Transsexualität oftmals schon in jungen Jahren bewusst, verdrängen und verheimlichen diese jedoch aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung häufig über einen langen Zeitraum. So betreibt ein erfolgreicher Hamburger Unternehmensberater in seiner Jugend Extremsport, um nach außen der geforderten Männerrolle gerecht zu werden. Mit 52 Jahren verlässt er Frau und Tochter, um in Frankfurt als Frau zu leben: Der Leidensdruck war zu groß. Erst nach der geschlechtsangleichenden Operation fühlt sich Antonia, wie sie heute heißt, ganz mit sich im Reinen.

Gitarristin Carola Kretschmer feiert 25 Jahre nach ihrer Karriere als männliches Mitglied des Panik-Orchesters im Rahmen der diesjährigen Udo Lindenberg-Tournee ein umjubeltes Comeback. Ihre Operation liegt Jahre zurück, die leidvollen Schritte auf dem Weg zum »richtigen« Geschlecht hat sie nicht vergessen.

Die vierzehnjährige Gesche wurde als Junge geboren. Doch bereits im Alter von zwei Jahren behauptet das Kind nachdrücklich, ein Mädchen zu sein, es trägt Kleider der Schwestern und findet keinen Anschluss an andere Jungen. Nach einer Entscheidung der Ethikkommission stoppen Mediziner nun die männliche Pubertät und geben dem Mädchen weibliche Hormone.

Der Spiegel TV Themenabend begleitet Menschen beim amüsanten Rollenspiel für einen Abend, aber auch transsexuelle Personen, für die der Weg zum wahren Geschlecht zumeist einem Spießrutenlauf gleichkommt.


Seite angelegt am 17.03.2005, zuletzt geändert am 23.11.2006.