Tonia Schachl: Transsexuell – eine sichtbare Bewegung ins Unsichtbare, 1997.

vorgestellt von Laura

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Die Fakten zum Buch:

Klappentext

Transsexuelle bewegen sich – wenn sie sich an die Definition halten – in Richtung einer geschlechtsangleichenden Operation, deren Ziel es ist, eine optimale Anpassung an das Wunschgeschlecht zu erreichen. Die Bewegung verläuft dabei in verschiedenen Stadien der Sichtbarkeit: von der Diagnose transsexuell über die präoperative transsoziale Phase des Outings und des Ankommens im gewissermaßen unsichtbaren Ganz Normalen.

Diese Tendenz ins Unsichtbare verhindert, daß etwas spezifisch Transsexuelles permanent wird – eine transsexuelle Identität entsteht – damit verfällt auch eine mögliche Alternative zur konventionellen Geschlechterzweiteilung. Durch das gesellschaftliche Zurechtschneiden von Auffälligem gerät die Transsexualität als behandelbare Krankheit zum operablen Symptom, das mit scheinbarem Einverständnis aller Beteiligten (und transsexuell privatisiert) ins Unsichtbare kuriert werden kann.

Inhaltsverzeichnis

  1. Bilder im Gehirn
    • Die Leichtigkeit des Fernsehens und das Abgegriffenen
    • Metaphern sind versprachlichte Bilder und überall:
    • Exkurs zum Wesen der Sprache: Sprache ist Handeln
    • Bilder richten Gedanken und Gefühle aus
  2. »CLUB 2« und die Stimmen aus dem Off
    • Zur Form: unter welchen Umständen wird gesprochen
    • Zum Inhalt: wer spricht wie mit wem
    • Die Diskussion
    • Interpretative Ansätze
  3. Messer und Gabel: ein Augenschmaus
    • Die Operation, einige Bedingungen und Konsequenzen
    • Frankenstein und die Operation
    • Die Mehrheit der Gefragten sagt ja
    • Wie sieht die Operation in der Fachliteratur aus?
  4. Innen und Außen: transsexuell im Licht der Medien
    • Die endgültige Entscheidung – ein Kreislauf
    • Der ausgetretene Weg: TV und Theorie
    • Entweder – Oder, (k)ein Kompromiß
    • Prostituierte, KünstlerInnen, Schöne und HeldInnen
    • »Boys from Brazil«, Prostitution, Berufswahl, Klischee
    • »Legends and upcoming legends: to be real!«
    • HeldInnen und das Leben im Fernsehen
    • Die guten und die schlechten Transsexuellen
  5. Der Planet der Leidenden
    • Es gibt keinen »phrenologischen Vakuumextraktor«
    • Genießbares und Ungenießbares leiden
    • Eine Art sozialer Sadomasochismus
    • Mächtige Opferkonstruktionen und paradoxe Lösungen
  6. Die Interviewpartnerinnen
    1. Ela: bestimmen und bestimmt werden
      • Gefühle aufheben: vermeiden, bewahren und anfassen
      • Auf dem Weg: sozial und zielgerade ankommen
      • Vorher & Nachher: die Operation als Meilenstein
      • Etikette und Etikett
      • Grenzlinien und Grenzgebiete
      • Metaphorisierte Extrembereiche des Emotionalen: »Tarnung«, »Look« und »Brand«
    2. Tim: die Suche nach Wahrheit – sich bewahren
      • Fakten und Konsequenzen: auf sich selbst verlassen
      • Erfahrene Gewalt: (Schicksals-)Schläge auf dem Weg
      • Grund: Besitz, Fundament, Ursache
      • Die anderen: offenes und geschlossenes Integral
      • Der Spiegel in den anderen: sich erkennen
      • Metaphorisierte Extrembereiche des Emotionalen: »Verletzt-Werden«, »Zusammensetzen« und »Fühlen«
    3. Sylvia: einen begehbaren Weg finden
      • Sich das Bewußtsein nehmen
      • Im Traum: »Abdrücke eines Gehens…«
      • Realität: »… das noch ins Neue gegangen werden muß«
      • Sylvias Erklärungen: ins Neue theoretisiert
      • Zu den anderen: eine Wendung
      • Metaphorisierte Extrembereiche des Emotionalen: »Gefahr«, »Flucht«, »Feuer« und »Begegnung«
    4. Gelie: sich auf das Eigentliche besinnen
      • Vergehen: verirrte Erziehung, Verbrechen, Tod
      • Nicht in sich verhaftet bleiben
      • Gefühle: von innen heraus
      • Von außen: die anderen
      • Das Ich aneignen
      • Metaphorisierte Extrembereiche des Emotionalen: »den Mund (nicht mehr) halten«, »nicht abschalten« und »fortschreiten«

Seite angelegt am 06.03.2005, zuletzt geändert am 23.11.2006.