Jeffrey Eugenides: Middlesex, 2003.

vorgestellt von Laura

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Gebundene Ausgabe:

Taschenbuchausgabe:

Umschlagtext

In einem griechischen Bergdorf fängt alles an. Ein junger Mann und eine junge Frau, Bruder und Schwester, fliehen vor den Türken nach Smyrna und, als die Stadt brennt, weiter nach Amerika. Es ist das Jahr 1922. Auf dem Schiff, weit weg von allem, heiraten sie, verbringen ihre erste Nacht in einem Rettungsboot. In Detroit, der Stadt der Autos, lassen sie sich nieder. Jahrzehnte später, nach abenteuerlicher Reise eines Gens, entpuppt sich die Enkeltochter als Junge, und eine neue Odyssee beginnt.

Klappentext

In einem griechischen Bergdorf am Hang des kleinasiatischen Olymp fängt alles an. Ein junger Mann und eine junge Frau, die Geschwister Eleutherios und Desdemona Stepahnides, fliehen vor den Türken nach Smyrna und, als die Stadt brennt, weiter nach Amerika. Es ist das Jahr 1922. Auf dem Schiff, weit weg von allem, heiraten sie, verbringen ihre erste Nacht in einem Rettungsboot.

In Detroit, der Stadt der Autos und Hotdogs, lassen sie sich nieder. Der Sohn Milton wird geboren und, Jahrzehnte spöter, die Enkeltochter Calliope. Für Desdemona erfüllt sich, was sie als Folge ihres Geheimnisses längst befürchtet hat: Etwas Unfassliches geschieht. Das Mädchen Calliope entpuppt sich als Junge, heißt von nun an Cal, und eine neue Odyssee beginnt.

Dieser Cal Stepahnides ist es, der uns von der mehr als siebzig Jahre umspannenden Lebens- und Liebesgeschichte seiner griechischen Einwandererfamilie erzählt. Er berichtet von Seidenraupen und einer Klarinette, die auf der Haut eines Mädchens schmachtende Töne erzeugt. Er erzählt vom heiligen Christophorus, der Miltons Leben rettet, und von der Niederlage des Nebenbuhlers Father Mike. Vor allem aber erzählt er von dem, was sich die griechischen Götter nicht haben träumen lassen: von der Vererbung und der Achterbahnfahrt eines Gens, von den Verworrenheiten des Geschlechts.

Mit überbordender Phantasie schöpft Jeffrey Eugenides aus einem Reichtum an Geschichten, bündelt sie zu einer virtuosen Mischung aus modernem Gesellschafts- und pikareskem Abenteuerroman. Sein als literarisches Ereignis gefeiertes Buch ist »ein zutiefst berührendes Porträt einer leidenschaftlich ins 20. Jahrhunder Amerikas verstrickten Familie«, schrieb die New York Times, »ein Roman von turmhoher Kraft«.

Über den Autor

Jeffrey Eugenides wurde 1960 in Detroit/Michigan als Enkel griechischer Einwanderer aus Kleinasien und, mütterlicherseits, angloirischer Vorfahren geboren. Sein erster Roman »The Virgin Suicides« (dt. »Die Selbstmord-Schwestern«), der 1993 erschien, erregte weltweit Aufsehen und wurde im Jahr 2000 von Sofia Coppola verfilmt. Für seinen zweiten Roman »Middlesex«, 2002 in Amerika veröffentlicht und mit Begeisterung aufgenommen, bekam er den Pulitzer-Preis verliehen. Seit längerem lebt Jeffrey Eugenides mit Frau und Tochter in Berlin. (Stand der Information: 2003)

Kommentare

»­›Middlesex‹ ist ein unerhörter, wunderbarer Roman, der sie wieder und wieder überraschen wird.«   Jonathan Franzen

»Es kommt selten vor, dass ein Roman über ein Transgender-Thema auf die Bestseller-Listen gelangt, noch dazu einer, der literarisch sehr anspruchsvoll ist. ›Middlesex‹ hat seinen Ausgangspunkt in der türkischen Stadt Izmir, aus der die Geschwister Lefty und Desdemona Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts fliehen müssen, weil sie wegen ihrer griechischen Abstammung von der türkischen Bevölkerungsmehrheit verfolgt werden. Sie wandern in die USA aus, heiraten und bekommen einen Sohn, Milton. Dessen Tochter Calliope wandelt sich während der Pubertät in einen Jungen. Als er erfährt, dass sein Vater aus einer inzestuösen Beziehung stammt, sieht er darin die Ursache für seine Geschlechtsverwirrung. In gewisser Weise betrachtet er sie als die gerechte Strafe für den Inzest. Das Buch ist großartig geschrieben, mit vielen Nebenhandlungen, die am Ende aber alle zusammenlaufen und als lange Odyssee verstanden werden können. Der Wandel Calliopes vom Mädchen zum Jungen ist nur eine von vielen Einzelgeschichten in einer langen Irrfahrt. Transidentität ist nicht das Kernthema dieses Buches. Aber es ist spannend geschrieben und daher lesenswert.«   Anne

Inhaltsverzeichnis

Erstes Buch: Der Silberlöffel · Ehestiften · Ein unanständiger Antrag · Die Seidenstraße.

Zweites Buch: Henry Ford englischsprachiger Schmelztiegel · Minotauren · Ehe auf Eis · Tricknologie · Klarinettenständchen · Weltnachrichten · Ex ovo omnia.

Drittes Buch: Heimkino · Óppa! · Middlesex · Die Mittelmeerkost · Die Wolverette · Wachsfiguren · Das obskure Objekt · Teiresias ist verliebt · Fleisch und Blut · Die Waffe an der Wand.

Viertes Buch: Das Orakel der Vulva · Ich schlage mich im Webster’s nach · Auf nach Westen, junger Mann · Geschlechter-Dysphorie in San Francisco · Hermaphroditos · Air-Ride · Die letzte Station.

Weiterführende Informationen

Website des Rowohlt-Verlags zum Buch

Buchvorstellung bei Perlentaucher.de


Kommentar von Anne im GenderWunderLand veröffentlicht mir ihrer freundlichen Genehmigung. Ihre schön zu lesende kommentierte TG-Literaturübersicht findest du auf Annes Transgenderseite.

Seite angelegt am 15.09.2005, zuletzt geändert am 23.11.2006.